Sonntag wird wieder an der Uhr gedreht : Mehrheit der Deutschen gegen Zeitumstellung
Achtung Kopfschmerzen: Durch die Zeitumstellung leiden Menschen mit Migräne häufig besonders
Hamburg – Am Sonntag wird die Uhr wieder um eine Stunde vorgestellt. Vielen Menschen graut es davor, eine Stunde weniger Schlaf zu haben. Und bei vielen Betroffenen wird diese Zeitumstellung sogar zu körperlichen Problemen führen.
Die große Mehrheit der Deutschen spricht sich gegen den Dreh an der Uhr aus. In einer von der Krankenkasse DAK in Hamburg veröffentlichten repräsentative Forsa-Umfrage* lehnten 70 Prozent der Befragten die Zeitumstellung ab.
70 Prozent sind gegen Zeitumstellung
In der Altersgruppe der über 60-Jährigen ist mit einem Anteil von 78 Prozent die Abneigung sogar besonders groß. Ein Drittel von ihnen hat infolge des Drehs an der Uhr gesundheitliche Probleme.
Über alle Altersgruppen hinweg leidet demnach zufolge mehr als ein Viertel an Müdigkeit, Schlafstörungen und Gereiztheit. Besonders Menschen mit Schlafstörungen oder chronischen Krankheiten würden bei Zeitumstellungen überdurchschnittlich stark leiden.
Um zwei Uhr wird die Zeit um eine Stunde vorgestellt
Ganz besonders betroffen durch die verkürzte Nacht sollen laut einer Studie Menschen sein, die an Migräne leiden. So verstärken sich Migräne-Anfälle nach der Umstellung laut Schmerzklinik Kiel massiv.
Und auch Max-Planck-Forscher haben aus gesundheitlichen Gründen für ein dauerhaftes Beibehalten der derzeit geltenden Normalzeit plädiert.
Gefahr von Herzinfarkten und Verkehrsunfällen steigt
In den Tagen nach der Zeitumstellung steige die Wahrscheinlichkeit für Herzinfarkte um 24 Prozent. Und auch die Gefahr für Verkehrsunfälle steige um etwa sechs Prozent, so die Max-Planck-Gesellschaft. Hintergrund: Die innere Uhr aus dem Takt gebracht.
Unterdessen geht der Streit um die Abschaffung in den EU-Ländern weiter. Dabei liegt seit 2018 ein nicht beschlossener EU-Vorschlag auf dem Tisch, den halbjährlichen Wechsel zwischen Winter- und Sommerzeit abzuschaffen.
Nun sondiert Polen – hält derzeit die EU-Ratspräsidentschaft inne – wie die anderen EU-Mitglieder diesen Vorschlag beurteilen. Eine einheitliche Lösung ist aber weiterhin nicht in Sicht.
*Für die Erhebung befragte Forsa vom 24. bis zum 27. Februar 1003 Menschen ab 14 Jahren.