Ex-Frau von Vierfach-Killer spricht erstmals : „Ich habe so viel Hass in Florians Augen gesehen“
Ein Bild aus glücklichen Zeiten: Juliane S. mit Florian G. kurz nach ihrem Kennenlernen
Scheeßel (Niedersachsen) – Weil seine Ehe in die Brüche ging, erschoss Bundeswehrsoldat Florian G. (33) aus Rachsucht die Menschen, die seiner Frau Juliane (34) am meisten bedeuteten.
Jetzt spricht die Ex-Frau des Killer-Soldaten erstmals über die furchtbaren Taten.
Am 1. März 2024 stürmte Florian G. in Scheeßel (Niedersachsen) gegen 3 Uhr das Haus vom neuen Freund seiner Frau mit einem halb automatischen Gewehr: Er erschoss Nils O. (30) und dessen Mutter Bärbel (55).
Danach fuhr er nach Brockel – das nächste Ziel: Stephanie K. (33), beste Freundin seiner damaligen Frau. Zusammen mit ihrer kleinen Tochter Ronja (3) wurde sie im Kinderzimmer hingerichtet. 14 Kugeln zählten die Gerichtsmediziner.
Ex-Soldat Florian G. (33) mit seinen beiden Anwälten auf der Anklagebank des Landgerichts Verden
Juliane erinnert sich im TV-Interview mit „Panorama 3“ an die Blutnacht: „Erst als die Polizisten hier waren und das gesamte Haus auf den Kopf gestellt und geguckt haben, ob er irgendwo hier ist, war für mich wirklich dieses: Scheiße, er hat’s getan. Und dann habe ich nur noch funktioniert.“
„Er war ein herzensguter Mensch“
Die Liebe zwischen Florian und Juliane begann 2018 über eine Dating-App. „Er war ein herzensguter Mensch. Wir haben unfassbar viel geredet, und deswegen haben wir gesagt, es passt zwischen uns, es funktioniert.“ Monate später erwarteten die beiden ihr erstes Kind, heirateten, kauften ein Haus.
Die Auslands- und Kriegseinsätze, so Juliane, veränderten Florian. „Er wurde unfassbar in sich gekehrt, sehr sehr ruhig, sehr introvertiert.“
Juliane verliebte sich 2023 neu, wollte die Trennung von Florian G.: „Wir hatten uns geeinigt bezüglich des Umgangs mit den Kindern, dem Unterhalt, mit dem Haus.“
Julianes neuer Freund Nils O. (30) wurde mit zehn Schüssen hingerichtet
Auch Stephanie K. (33), die beste Freundin seiner Frau, tötete Florian G.
„Ich habe so viel Hass in Florians Augen gesehen“
Eskalation acht Tage vor der Tat: Florian G. kam früher als erwartet vom Bundeswehr-Lehrgang zurück, traf im Wohnzimmer auf seine Frau und Nils O. Er ging zum Waffenschrank, sagte: „Der Typ hat zwei Minuten um das Haus zu verlassen. Sonst passiert, was!“
Juliane: „Ich hatte ein Stück weit Angst. Weil ich so viel Hass in Florians Augen gesehen habe, was ich vorher nicht kannte. Ich konnte diesen Menschen nicht mehr einschätzen.“
Nils O. zeigte ihn kurz darauf wegen Bedrohung an. Zwei Polizisten fuhren zu Florian G., berichteten von der Anzeige, hielten eine Gefährderansprache. Dieser Besuch der Polizei, stellte das Gericht später fest, war Auslöser der furchtbaren Morde.
Ende Februar wurde Florian G. zu lebenslanger Haft mit besonderer Schwere der Schuld verurteilt.