Goldschatz abgezockt? : Deutscher Tesla-Investor in Klinik verhaftet
Der millionenschwere Investor muss vorerst auf seinen Luxus verzichten. Florian Fritsch sitzt derzeit in Nürnberg in U-Haft
Regensburg – Er war Feuerwehrmann, Rettungssanitäter und Rennfahrer – und investierte schon vor 17 Jahren in den E-Auto-Pionier Tesla. Jetzt wurde der millionenschwere Investor Florian Fritsch (46) nach BILD-Informationen in einem Regensburger Krankenhaus festgenommen. Er soll in Wien Goldbarren im Millionenwert unterschlagen haben.
Der stellvertretende Leitende Oberstaatsanwalt der Generalstaatsanwaltschaft Nürnberg Michael Schrotberger bestätigte BILD: „Der Verdächtige wurde am 13. März festgenommen und dem Amtsgericht Regensburg vorgeführt.“ Über den Haftbefehl der Staatsanwaltschaft Wien hatte am Montag zunächst die „Kronen Zeitung“ berichtet.
Er sitzt nun in der JVA Nürnberg und wartet offenbar auf einen zweiten Haftbefehl, den die Behörden in Wien bereits angekündigt haben.
200 Goldbarren fanden die Ermittler bei einer Hausdurchsuchung beim Tesla-Investor
Fritsch machte sich einen Namen, als er vor rund 17 Jahren als einer der Investoren beim E-Auto-Hersteller Tesla von Elon Musk einstieg. Florian Fritsch und sein Bruder Nicolas galten damals als Vorreiter der Elektromobilität in Deutschland, fuhren werbewirksam im orangefarbenen Tesla Roadster und zeigten sich gern mit Promis.
Investments für eigene Schulden genutzt?
Doch das dubiose Geschäftsgebaren von Fritsch beschäftigte bereits mehrfach die Gerichte in Bayern. Er soll Investments von Anlegern für Start-up-Unternehmen zum Stopfen eigener Löcher verwendet haben. Laut „Handelsblatt“ ermittelt die Staatsanwaltschaft Liechtenstein gegen Fritsch wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Betrugs und der Geldwäsche.
Bei einer Hausdurchsuchung in Wien wurden auf Anordnung der Liechtensteiner Behörden 200 Goldbarren sichergestellt, berichtet die „Kronen Zeitung“.
Schuldner wollen Geld eintreiben
Für den schillernden Investor gilt die Unschuldsvermutung. Bei der Haftbefehlseröffnung in Regensburg soll er sich zu den Vorwürfen geäußert haben. Gleichzeitig versuchen ehemalige Geschäftspartner in Wien, angebliche Schulden Fritschs per Gerichtsvollzieher und Pfändung einzutreiben. Von seinem früheren Leben mit Privatjet, teuren Uhren und Opernball-Besuchen dürfte er vorerst nur träumen können.
Die Generalstaatsanwaltschaft Nürnberg kündigte bei Vorliegen aller nötigen Unterlagen aus Wien bereits ein Auslieferungsverfahren an Österreich an.
In der Justizanstalt Josefstadt könnte Fritsch dann einem anderen Milliarden-Pleitier Gesellschaft leisten: Hier wartet bereits Signa-Investor René Benko (47) auf seinen Prozess.