Sänger Michael Hartl nach Schlaganfall-Drama : „Gemeinsames Ehebett rettete mein Leben“

Das gemeinsame Ehebett rettete ihm das Leben!

Vor drei Jahren erlitt Schlagersänger Michael Hartl vom Volksmusik-Duo Marianne & Michael früh um 4 Uhr zu Hause in Baldham bei München einen schweren Schlaganfall. Seine Frau Marianne wurde wach, erkannte die brisante Situation, rief sofort die Notfallnummer der Feuerwehr an.

„Es gibt Paare, die nicht (mehr) in einem gemeinsamen Bett schlafen. Wäre das bei uns der Fall gewesen, wär’s vorbei mit mir“, sagt Michael Hartl zu BILD. Mit Tränen in den Augen schaut er seine Frau an, mit der er seit 46 Jahren verheiratet ist, und flüstert: „Ich danke dir, mein Schatz. Du hast mein Leben gerettet.“

An das, was in den Morgenstunden des 10. März 2022 passierte, kann sich Michael Hartl nur vage erinnern. „Ich kann mich nur an die Wasserflasche erinnern. Ich wollte trinken, das Wasser lief aber nicht in den Mund, sondern über mein Gesicht.“ Dann fiel ihm die Flasche aus der Hand. Von dem Geräusch wachte Marianne auf.

„Michael konnte nicht mehr sprechen, nur noch grunzen“

„Ich hörte, dass mir Michael etwas sagen wollte, aber er konnte nicht sprechen. Da kam nur ein Grunzen raus. Ich habe gesagt: heb mal die Hand, streck die Zunge raus. Das ging nicht. Da ahnte ich schon, dass er einen Schlaganfall hatte und alarmierte die Rettung.“

Der Schlagersänger kam mit Blaulicht ins Krankenhaus, wo er eine Thrombolyse bekam, die durch Gerinnsel aufgetretene Verschlüsse von Blutgefäßen auflöst. Michael: „Ich hatte einen Pfropfen hinter dem linken Ohr, der die Arterie verstopfte.“ Nach der Ersten Hilfe beschlossen die Ärzte, den Schlagersänger in eine andere Klinik bringen zu lassen, die eine Spezialeinheit für Schlaganfall-Patienten (Stroke Unit) hat. Dort wurde der Thrombus vollständig aufgelöst, Michael für vier Tage ins künstliche Koma gelegt.

„Ich hatte unendliches Glück. Als ich aus dem Koma erwachte, ging zunächst gar nichts mehr. Ich konnte weder sprechen noch laufen.“

So kämpfte sich Michael Hartl ins Leben zurück

Mithilfe eiserner Disziplin und festem Willen, mit Logopädie, Reha und der Liebe seiner Frau, die ihn täglich zu Übungen animierte, ist Michael heute nahezu wieder topfit.

Der Schlagerstar zu BILD: „Meine rechte Hand, mein rechter Fuß und mein rechtes Stimmband sind nicht mehr so beweglich. Schreiben und Gitarrenspielen fällt mir schwer. Singen kann ich nicht mehr. Aber das ist nicht schlimm, weil wir nach mehr als 50 Jahren auf der Bühne ohnehin beschlossen hatten, unsere Karriere zu beenden, um mehr Zeit für einander zu haben.“

Mehr Zeit für einander. Bei dem Gedanken, dass er dem Tod so nah war, übermannen Michael die Gefühle. Er weint. „Ich habe solche Angst, dass mir das wieder passiert. Diese Angst ist immer da.“

Das denkt Michael über die Gründe für den Schlaganfall

Eine Vorbelastung hatte Michael nicht. Auch keine Voranzeichen. Der Schlaganfall ereilte ihn wie aus dem Nichts. „Ich denke, ursächlich waren zwei Dinge. Meine dritte Corona-Impfung, die ich im Juli 2021 bekam, hat wahrscheinlich zu einer Blutverdickung geführt. Hinzu kam Stress. Ganz großer Stress. Am Tag vor meinem Schlaganfall hatten wir Hilfsgüter für die Ukraine geschleppt und gepackt, die wir zwei Tage später mit Lkws ins Kriegsgebiet fahren wollten. Ich hatte den ganzen Tag lang kein Wasser getrunken, vergessen, meine Cholesterin- und Blutdruck-Senker zu nehmen und bis in die Nacht gearbeitet. Die totale Überlastung!“

So wacht Marianne streng über Michaels zweites Leben

Seit dem Schlaganfall-Schock haben Marianne und Michael ihr Leben komplett umgestellt. Michael: „Wir machen jeden Tag Sport (walken, schwimmen) und Rückengymnastik. Wir essen weniger Fleisch, kaum Zucker, wenig Süßes, ganz viel Gemüse, Fisch, frische Kräuter und Nahrungsergänzungsmittel (Kurkuma, Omega 3, Vitamin B/B12, Omnibiotik).“

Marianne: „Ich führe Michael durch sein zweites Leben und bin da sehr streng. Ich sorge dafür, dass er sich Ruhepausen gönnt, einen Mittagsschlaf macht, 4-5 Flaschen Wasser täglich trinkt und sich bewegt. Wir wollen doch gemeinsam gesund alt werden.“